Die versteckten Kosten der Lebensmittel

Die versteckten Kosten der Lebensmittel

Ist Bio wirklich teurer als konventionell? Finde es heraus.

Die externen Kosten der landwirtschaftlichen Produktion

Würden die Folgekosten der landwirtschaftlichen Produktion für die Umwelt eingerechnet, erhöhten sich die Erzeugerpreise vor allem für konventionelle Produkte massiv. Das ist das Ergebnis einer kürzlich veröffentlichten Studie der Universität Augsburg. Wir haben uns die Studie etwas näher angesehen und sind überzeugt, dass wir diese wichtigen Informationen und Erkenntnisse niemanden vorenthalten wollen.

Versteckte Kosten in der Landwirtschaft

Die wahren Lebensmittelpreise


Würden die wahren Herstellungskosten bei der Preisgestaltung berücksichtigt, müssten konventionell hergestellte tierische Produkte dreimal so teuer sein (196% Aufschlag) – Bioprodukte hingegen nur knapp zweimal so teuer (Aufschlag von 82%). Für konventionell hergestellte Milchprodukte müsste man doppelt so viel bezahlen, für Bio-Produkte im Vergleich dazu nur 35% mehr. Konventionelle pflanzliche Produkte würden 28% mehr kosten, biologische nur 6% mehr.

Die bis heute in den Preisen nicht enthaltenen externen Kosten


Viele Kosten, die bei der Produktion von Lebensmitteln für die Umwelt entstehen und indirekt von den BürgerInnen mit ihren Steuern bezahlt werden müssen, sind in den Lebensmittelpreisen nicht enthalten. In der Augsburger Studie wurden drei externe Kostenfaktoren berücksichtigt: Stickstoff, Treibhausgas-Emissionen und Energieverbrauch. Wasser wurde nicht einbezogen. 
Es zeigt sich, dass Bioprodukte durchwegs besser abschneiden als die vergleichbaren konventionell hergestellten Produkte.

Die Zerstörung unseres natürlichen Ökosystems


Unser modernes konventionelles, industrielles landwirtschaftliches System zerstört systematisch unsere Umwelt und unsere natürlichen Ökosysteme. Pestizide und Insektizide führen zu Kollateralschäden und töten einige unserer wertvollsten Bestäuberinsekten, wie zum Beispiel die Bienen. Die Anbaurichtlinien insbesondere der ökologischen Anbauverbände wie z.B. Demeter, Bioland, Bio Suisse etc. haben hingegen das Potential, den Boden zu regenerieren. Die Umstellung von konventioneller auf ökologische Landwirtschaft bringt Regenwürmer und wichtige Mikroben zurück, ebenso die Insekten.


Versteckte Kosten in der Landwirtschaft

Warum der große Preisunterschied zwischen Bio und nicht Bio?

Die Lebensmittelpreise in Deutschland spiegeln nicht die wahren Kosten für Mensch und Umwelt wider. Würden die Folgekosten eingerechnet, die etwa die konventionelle Fleischproduktion verursacht, würden sich die Erzeugerpreise für Fleisch verdreifachen. Bioprodukte schnitten durch die Bank besser ab als ihre konventionell hergestellten Counterparts, auch wenn sie noch nicht alle „versteckten“ Kosten beinhalteten. Würden sich die Umweltfolgekosten im Ladenpreis niederschlagen, wäre der Preisunterschied zwischen Bioprodukten und konventionell erzeugten Lebensmitteln deutlich geringer, so die Wissenschaftler.

Konventionell-pflanzliche Produkte müssten 28% teurer sein; bei biologisch-pflanzlichen Produkten fehlen nur noch 6%, um die wahren Kosten abzubilden. „Insbesondere umweltschonende Praktiken biologischer Produktion wie der Verzicht auf mineralischen Stickstoffdünger beim Pflanzenanbau sowie ein geringerer Einsatz von industriell produziertem Kraftfutter bei der Nutztierhaltung führen in allen untersuchten Lebensmittelkategorien zu geringeren externen Kosten und Preisaufschlägen im Vergleich mit konventionellen Produktionspraktiken“, schreiben die Autoren.

Unser Fazit

Statt den Aufschlag direkt dem jeweiligen (tierischen) Produkt zuzuordnen, zahlt oftmals die breite Masse für diese versteckten, externen Kosten. Wir bei Lifefood sind der Meinung, das sollte anders sein und Preise sollten besser durchdacht werden und nachhaltiger gestaltet sein. Wir finden es super, dass es Forscher gibt, die an solchen Themen arbeiten, denn nur so können vielleicht die richtigen Leute in der Wirtschaft und Politik erreicht und ein Umdenken erzielt werden! Weiter so!